Wappen

Wir haben uns für einen stilisierten Vogel entschieden, da es in der Mythologie einige Vögel gab, die eine besondere Bedeutung hatten.

Hugin und Munin

So hat Odin zwei Raben, welche Hugin und Munin heissen.

Hugin (isländisch: Huginn) gehört zum altnordischen Verb huga „denken“, das hierzu zu stellende Substantiv hugi „Gedanke, Sinn“ ist seinerseits die Grundlage für den Namen Hugin. Munin (isländisch: Muninn) gehört zum altnordischen Verb muna „denken an, sich erinnern“.

Odin reitet jeden Morgen mit seinem achtbeinigen Pferd Sleipnir über den Morgenhimmel um mit seinen Raben Munin und Hugin, die Welt zu erkunden.

Eine mit der Bedeutung ihres Namens übereinstimmende Funktion schreibt ihnen Snorri Sturluson zu: „Zwei Raben sitzen auf seinen [Odins] Schultern und sagen ihm alles ins Ohr, was sie sehen und hören. Sie heißen Hugin und Munin. Bei Tagesanbruch entsendet er sie, um über die ganze Welt zu fliegen, und zur Frühstückszeit kehren sie zurück. Von ihnen erfährt er viele Neuigkeiten.“

Vergleichbar steht im Lied Grímnismál:

    Hugin und Munin müssen jeden Tag
    Über die Erde fliegen.
    Ich [Odin] fürchte, dass Hugin nicht nach Hause kehrt;
    Doch sorg ich mehr um Munin
.

Der Adler auf Yggdrasil

In der nordischen Mythologie gibt es einen Adler am Weltenbaum Yggdrasil, dessen Name leider unbekannt ist. Der Adler am Weltenbaum ist in der Lieder-Edda Gegenstand des Lieds Grímnismál:

    „Ratatoscr heitir ícorni,
    er renna scal
    at asci Yggdrasils;
    arnar orð
    hann scal ofan bera
    oc segia Níðh?ggvi niðr.“


    „Ratatosk heißt das Eichhörnchen,
    das herumspringt
    an der Esche Yggdrasil;
    die Worte des Adlers
    trägt es von oben herab
    und sagt sie unten Nidhögg.“


– Grímnismál, Stophe 32 (Übersetzung nach Arnulf Krause)

Vedrfölnir

Vedrfölnir (altnordisch Veðrfǫlnir), eingedeutscht auch Wedrfölnir, ist in der nordischen Mythologie ein Habicht, der am Weltenbaum Yggdrasil zwischen den Augen des dortigen Adlers sitzt.

Dieser Habicht wird in der eddischen Literatur nur in der Prosa-Edda Snorri Sturlusons erwähnt:

    „Örn einn sitr í limum asksins, ok er hann margs vitandi
    en í milli augna honum sitr haukr, sá er heitir Veðrfölnir.
    Íkorni sá, er heitir Ratatoskr, renn upp ok niðr eftir askinum
    ok berr öfundarorð milli arnarins ok Níðhöggs,
    en fjórir hirtir renna í limum asksins ok bíta barr.“

    „Ein Adler sitzt in den Ästen der Esche, der hat manches Wissen
    und zwischen seinen Augen sitzt der Habicht mit Namen Wedrfölnir.
    Das Eichhörnchen, das Ratatosk heißt, springt an der Esche hinauf und hinunter.
    Zwischen dem Adler und Nidhögg
    tauscht es Gehässigkeiten aus.“


– Snorri Sturluson, Prosa-Edda: Gylfaginning, Kapitel 16 (Übersetzung von Arnulf Krause)

Altnordisch Veðrflǫnir setzt sich zusammen aus veðr „Wind, Sturm, Wetter“ und vielleicht flǫr „bleich, fahl, weißlich“ oder f?lna „verwelken, blass werden, bleich werden“. Demnach wird der Name Vedrfölnirs als „der Sturmbleiche“, „der Wetterbleiche“ oder „der durch Sturm und Wetter gebleicht wird“ übersetzt.

Sprachlich weniger naheliegend sind Namensdeutungen als „Wettermacher“ oder als der „im bzw. vom Sturm Zerzauste.

Die Adeligen hatten ein besonderes Verhältnis zu den Habichten. Sie richteten die Vögel ab und setzten sie zur Beizjagd ein. Aus der Nähe zwischen Jäger und Greifvogel erwuchs dem Habicht ein hohes Ansehen, wie die Lieder-Edda mehrfach bezeugt (Guðrúnarkviða in fyrsta 18; Guðrúnarkviða in önnur 40; Sigurðarkviða Fafnisbana önnur 31). Der Habicht war so angesehen, dass er sogar Sinnbild für das Königtum sein konnte (Skáldskaparmál 62). Nicht umsonst war er in der nordischen Mythologie dem Göttervater Odin zugeordnet, wie sich aus der Wendung „wie die aasgierigen Habichte Odins“ (Helgakviða Hjörvarðssonar 42) ergibt.

Da der Habicht sich im Auge des Adlers befindet, scheint wegen der räumlichen Nähe beider die Vielwissenheit des Adlers mit dem Habicht in Verbindung zu stehen. So vermutet man, dass er vergleichbar Odins Raben ausfliegt und Wissen zurückbringt. Jedoch könnte die Weisheit des Habichts auch einfach nur eine andere oder höhere Qualität als die des Adlers haben. Jacob Grimm weist darauf hin, dass die altnordische Redewendung haukr í horni „Habicht im Winkel“ einen verborgenen Ratgeber bedeutet. Er sieht deswegen in dem Habicht nicht nur einen Freund des Adlers: Gilt schon der Adler als vielwissend, wie sehr muss es erst dann sein Ratgeber sein.

Hræsvelgr

Hræsvelgr, auch Hräsvelgr oder Hräswelg, ist in der nordischen Mythologie ein Riese in Adlergestalt, der mit seinen Schwingen den Wind entfacht.

Hræsvelgrs Name, altnordisch Hræsvelgr, bedeutet ‚Leichenverschlinger, Leichenfresser‘. Das Wort wird gebildet aus altnordisch hræ ‚Leichnam‘ und svelga ‚verschlingen‘, das mit neuhochdeutsch schwelgen verwandt ist. Im Dänischen wird er Ræsvelg, im Schwedischen Räsvelg genannt.

Der Name deutet somit auf eine Beziehung Adler – Wind – Tod (Aas). Diese Beziehung findet man auch in der Natur. Denn der Adler hat nicht nur große Schwingen, sondern er ist auch ein Aasfresser. Schon allein das könnte Hræsvelgrs Namen erklären. Der Wind, insbesondere der Sturm, galt bei den Germanen wie der Riese als gefräßiges Wesen. Noch in späterer Zeit brachte man in Deutschland dem Sturm ein Opfer, um ihn zu besänftigen. Man nannte das Windfüttern.

In der Lieder-Edda wird Hræsvelgr nur im Lied Vafþrúðnismál genannt. Snorri Sturluson fügt in der Prosa-Edda noch hinzu, dass der Adler am nördlichen Himmelsrand sitzt und der Wind dadurch entsteht, dass Hræsvelgr die Flügel ausbreitet.

Quelle: Wikipedia